Letzter Tag

Das war ein langer Abschied. Das Büro ist leer und ist jetzt kalt. Wenn nicht die Pflanzen von Regina stehen würden, könnte man meinen, das es endgültig ist.

Eigentlich wollte ich schon lang zu Hause sein und diesen Tag so nehmen, wie er gerade ist – als Abschied. Doch die Gespräche ziehen sich in die Länge. Bei mir kam das Gefühl auf, dass da jemand gar keinen Abschied will und hofft, dass es doch nicht so ist.

Ich bin gar nicht traurig. Sehr entspannt und freundlich. Mich kann heute gar nichts aus der Ruhe bringen und genieße das auch. Gibt es das, dass man auf eine Szene von außen draufschaut und gespannt ist, was als nächstes passiert. Und dabei mittendrin ist. 

Alles abgeben ist wie Ballast abwerfen. Schön, dass dieses Stück-für-Stück-auf-den-Tisch-Legen kein ungutes Gefühl ist. Und dem Streit um den Locher (Filmzitat) bin ich gleich aus dem Weg gegangen (ich hab ihn stehen lassen). 🙂

Die Tür zuschließen kann ich nicht (ohne Schlüssel gehts halt nicht), aber jetzt nur noch mit Anmeldung reinkommen ist fast das Gleiche. Adieu.

Schatzkiste

Auf dem Weg nach Hause ist mir das richtige Wort eingefallen. Es ist ein Schatz. Eine Schatzkiste.

Gefühle, Erlebnisse, Gedanken, Beziehungen, Worte, Erinnerungen, Vergangenheit – all das in einer eigentlich recht unscheinbaren Blechschachtel. Aber es ist wie ein Geschenk, welches man annimmt und mitnimmt. Real gefüllt mit Papier, Stiften, Namen auf einer Karte, ganz persönlichen Worte in einem Brief.

Das ist so ein großes Paket, was da jetzt vor mir steht – 7 Jahre Leben und Arbeit.

Es ist ein Schatz.

Aus dem ich schöpfen kann und werde. In den nächsten Jahren auf jeden Fall. Und ich hoffe so sehr, dass diese eine Zeile auf der Karte Wirklichkeit ist: „Man sieht sich immer 2 Mal im Leben“. Der Abschied ist schwer gefallen, auch wenn ich die ganze Zeit gelächelt habe, wenn ich vor Vorfreude das Grinsen aus dem Gesicht gar nicht mehr rausbekommen habe. Auf er Heimfahrt laufen die Tränen vor Rührung. Da wird mir bewusst, wie sehr ich doch bei den Kollegen war, wie sehr ich doch dieses ganze Team doch gern habe, wie sehr ich dazu gehört habe. Und wie sehr sie mir alle fehlen werden.

Danke an Euch. Danke für die 7 Jahre. Und danke für den Schatz, den ich jetzt bei mir habe.